Walter Sickert war ein britischer Maler und Grafiker des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Er wurde am 31. Mai 1860 in München geboren und starb am 22. Januar 1942 in Bath. Sickert gilt als einer der bedeutendsten britischen Künstler seiner Zeit und war maßgeblich am Aufkommen des britischen Modernismus beteiligt.
Sickert wurde zunächst von seinem Vater, einem dänisch-deutschen Maler, in München ausgebildet. Später studierte er in Paris an der renommierten École des Beaux-Arts und war Schüler von James McNeill Whistler. Während seines Studiums entwickelte Sickert seinen individuellen Stil, der von realistischen Darstellungen geprägt war.
Als Künstler war Sickert vor allem für seine Gemälde und Grafiken von Alltagsszenen und urbanen Landschaften bekannt. Er malte oft Straßenszenen und Innenräume aus London und Venedig und nutzte dabei eine dunkle, gedämpfte Palette. Sickert war auch ein Pionier in der Verwendung fotografischer Referenzen in der Kunst und seine Werke zeichneten sich durch eine gewisse Unschärfe und Atmosphäre aus.
Während seiner Karriere hatte Sickert großen Einfluss auf andere Künstler und war Gründungsmitglied der Camden Town Group, einer Künstlervereinigung, die den britischen Post-Impressionismus förderte. Zu seinen bekanntesten Werken zählen "Ennui" (1914-1915), "The Camden Town Murder" (1908) und "Die Königin der Nachbarschaft" (1927).
Walter Sickert hatte auch einen Einfluss auf die zeitgenössische Literatur, da er als Inspiration für den Roman "Ripper" von Patricia Cornwell diente. Dieser Roman postuliert, dass Sickert der berüchtigte Serienmörder Jack the Ripper gewesen sei, obwohl diese Theorie von den meisten Experten in der Ripperologie abgelehnt wird.
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